Fragt man Künstler zur inhaltlichen Bedeutung ihrer Arbeiten, erhält man häufig ausweichende oder verschlüsselte
Antworten.
„Worüber man nicht sprechen kann, das kann man immer noch malen" sagt der dänische Maler und Bildhauer Per
Kirkeby. Malerei entzieht sich ihm zufolge der eindeutigen Korrespondenz zu tatsächlichen Objekten und damit der
Sprache. Sie schafft mit Farben, Form und Komposition der Bilder eine eigene Wirklichkeit, eine eigene Bildersprache.
Gerhard Richter beteuert: “Meine Bilder sind klüger als ich". Diese Aussage soll u.a. bedeuten, dass Kunst nicht immer
mit einem Plan erstellt wird.
Der Zufall spielt im auch Erstellungsprozess von Helmut Westphal eine große Rolle. Ebenso wichtig sind die
verwendeten Materialien und die Technik. Auch sie beeinflussen das Ergebnis. Es sollen Räume entstehen, die eine
Basis für eine intensive Auseinandersetzung mit dem Bild ergeben.
Die Arbeiten nähern sich gegenständlichen Bezügen, die mit expressivem Gehalt aufgeladen sind. Häufig werden
mittels einer Zeichnung Themengebiete erarbeitet, diese werden dann malerisch weiterentwickelt. Die
Bildgegenstände werden zunehmend wieder in die dritte Dimension geführt und fliegen oder schweben durch den
Bildraum. Zäune versperren den Blick, Brücken verhindern den Absturz. Abgesägte Wurzeln und Astgabeln bekommen
neue Sinngehalte. Räder drehen sich. Malerei erzeugt eigene Gegenstände